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Cybersicherheit in Kritischen Infrastrukturen

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: IT-Sicherheit & Netze

Kritische Infrastrukturen, beispielsweise in den Sektoren Gesundheit, Energie oder Trinkwasser sind für die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit lebenswichtigen Dienstleistungen unverzichtbar. Die meisten dieser Kritischen Infrastrukturen sind heute stark von Informationstechnologie abhängig. Diese Entwicklung wird vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft künftig auch weiter zunehmen. Zwar entstehen durch die Digitalisierung auch neue Chancen, diese Abhängigkeit macht unsere Gesellschaft jedoch gleichzeitig auch angreifbar. Da sich in Deutschland ein Großteil der Kritischen Infrastrukturen in privatwirtschaftlicher Hand befinden, kann ihr Schutz vor Bedrohungen aus dem Cyberraum nur in einer gemeinsamen Anstrengung von Staat und Wirtschaft effektiv gelingen. Im Rahmen einer öffentlich-privaten Kooperation, dem
UP KRITIS arbeiten die Betreiberfirmen, ihre Verbände und die staatlichen Stellen eng zusammen, tauschen sich über Cyber-Gefährdungen aus und fördern die Entwicklung branchenspezifischer IT-Sicherheitsstandards.

Mit dem IT-Sicherheitsgesetz aus dem Jahr 2015 sowie seiner Weiterentwicklung, dem IT-Sicherheitsgesetz 2.0 aus dem Jahr 2021 sowie der Verordnung zur Bestimmung Kritischer Infrastrukturen (BSI-KritsiV) besteht zudem ein etabliertes rechtliches Rahmenwerk zur Regulierung von Cybersicherheit in diesem unverzichtbaren Bereich. Die Cybersicherheit Kritischer Infrastrukturen wird dabei auch eng mit den europarechtlichen Vorgaben aus der EU Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit (EU NIS Richtlinie) sowie der neuen EU NIS-2 Richtlinie synchronisiert. Zudem standen in der jüngeren Vergangenheit auch sektorspezifische Aspekte beispielsweise der Lieferkettensicherheit im Bereich 5G besonders im Fokus.

Das BMI unterstützt gemeinsam mit seinen Geschäftsbereichsbehörden BDBOS, ZITiS und BSI die Umsetzung des 45. Elements des Konjunkturprogramms der Deutschen Bundesregierung mit einem vielfältigen und großen Programm, welches unter anderem das Ziel verfolgt, Entwicklung und Erprobung neuer, softwaregesteuerter Netztechnologien gezielt zu fördern.

Dazu beteiligt sich das BSI an der Umsetzung des 45. Elements mit der Förderrichtlinie "Cyber-Sicherheit und digitale Souveränität in den Kommunikationstechnologien 5G/6G". Mit diesem Förderprogramm leistet das BSI einen Beitrag zur Stärkung der digitalen Souveränität und zielt auf die Erhöhung der Innovationskraft im Bereich der IT- und Cyber-Sicherheit ab.
Das Förderprogramm adressiert Vorhaben rund um IT- und Cyber-Sicherheit im Bereich 5G/6G. Anhand von fünf Themenschwerpunkten sollen geförderte Projekte dazu beitragen, dass moderne Netztechnologien entwickelt und erprobt werden, um so die Risiken für den Einsatz von 5G/6G-Technologien zu minimieren und Sicherheitslücken zu schließen. Es sollen geeignete Anwendungsfälle für moderne Netztechnologien in der Digitalisierung identifiziert werden. Ziel ist, neue Kommunikationstechnologien zu etablieren und damit Wettbewerbsvorteile für die Akteure zu erzielen.
Das Programm richtet sich an Kommunen, Hochschuleinrichtungen, außeruniversitäre Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Letzteres können beispielsweise Netz- oder Campus-Netzbetreiber, Hersteller, Integratoren, Berater und Schulungsunternehmen sein. Ein Fokus liegt auf der Förderung von jungen Unternehmen und Start-ups sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).

Das BSI-Förderprogramm zu KoPa Nr. 45 konzentriert sich auf fünf Themenschwerpunkte zur Förderung von Forschung und Entwicklung

  • für Test-Infrastrukturen und Studien im 5G/6G-Backbone-Bereich mit Fokus auf SDN,
  • zur Cyber-Sicherheit in 5G/6G-Digitalisierungsfeldern (Nutzungsszenarien),
  • zum Aufbau von 5G/6G-Prüf- und Zertifizierungsstellen,
  • zur Sicherheit und Resilienz von 5G/6G-Technologien und Infrastrukturen,
  • zu 5G/6G-Netzwerksicherheit und Open RAN.

Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.bsi.bund.de/dok/KoPa45

Auf blauem Grund ist ein Kasten mit einem W-Lan-Symbol zu sehen. Daneben ein Würfel, der von einer Hand von 5G auf 6G gedreht wird. Am oberen Bildrand steht: #DeutschlandDigitalSicherBSI. Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik