2. Staat modernisieren

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: cio-bund

Wir arbeiten an der nachhaltigen Modernisierung des Staates, indem wir Prozesse an die Chancen der Digitalisierung anpassen oder neu entwickeln. Dabei beleuchten wir selbstkritisch bestehende Mechanismen, Abläufe und Verfahren. Mit dem Digitalcheck und der E-Gesetzgebung als Teil der Dienstekonsolidierung existieren nützliche Werkzeuge, um die Digitalisierung wirksam in der Gesetzgebung zu verankern. Kollaborationsplattformen wie der GovTech Campus unterstützen die schnelle und effiziente Zusammenarbeit über Grenzen der Verwaltungsebenen hinweg. Die Digitalakademie unterstützt die Verwaltungstransformation durch Schulung und Vernetzung. Die weitere Verstetigung diverser Projekte und Produkte hängt von der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln ab.

1. Digitalcheck für Gesetze

Ziel des Projektes:

Ziel des Digitalchecks ist es, durch digitaltaugliches Recht eine schnelle und nutzerorientierte digitale Umsetzung politischer Vorhaben zu erreichen. Dafür werden praxistaugliche und nutzerorientierte Prozesse, Methoden und Werkzeuge für die Erarbeitung von digitaltauglichen Regelungsvorhaben entwickelt und die Legistinnen und Legisten befähigt, diese anzuwenden. Gemäß der vereinbarten Vorgehensweise in den vom Bundeskabinett im August 2023 beschlossenen Eckpunkten zum Digitalcheck werden bis zum Ende der Legislaturperiode folgende Ziele verfolgt:

  • Der Digitalcheck ist als fester Bestandteil der Gesetzesvorbereitung etabliert. Er erreicht durch die bedarfsorientierte iterative Weiterentwicklung einen hohen Reifegrad.
  • Legistinnen und Legisten stehen Methoden, Prozesse und Unterstützungsangebote für die Gestaltung wirksamer, nutzerfreundlicher und digital vollziehbarer Regelungen zur Verfügung und sie wenden diese an.
  • Die für die Prüfung durch den Nationalen Normenkontrollrat implementierten Prüfkriterien für die Digitaltauglichkeit neuer Regelungen sind evaluiert

Projektstatus:
Projekt abgeschlossen

Aktueller Umsetzungsstand:
Das BMI stellt seit dem 01. Januar 2023 einen Digitalcheck bereit. Der Veränderungsprozess in der Gesetzesarbeit ist wirksam angestoßen:

  • Der Digitalcheck wurde erfolgreich in die Gesetzgebungspraxis integriert. Die Anwendungsquote liegt bei ca. 80 Prozent bei neuen Gesetzen.
  • Neue Arbeitsweisen, u.a. der frühzeitige Einbezug von Vollzug und Digitalexpertise, die Arbeit in interdisziplinären Teams, die Visualisierung von Regelungs- und Vollzugsprozessen sowie begleitende ressortübergreifende Workshops mit Legistinnen und Legisten, wurden in der Regelungsarbeit verankert.
  • Bei der Weiterentwicklung des Digitalchecks werden bestehende Maßnahmen, u.a. E-Gesetzgebung und das Zentrum für Legistik, einbezogen, um Redundanzen zu vermeiden und Synergien zu heben. Digitalcheck erfährt positive Anerkennung auf Landes- und EU-Ebene, z.B. orientiert sich der Digitalcheck des Landes Bayern eng am Ansatz des Bundes.

Die bisherige praktische Erfahrung mit dem Digitalcheck hat gezeigt, dass eine digital- und praxistaugliche Gesetzgebung über das Projekt hinaus eine Daueraufgabe der Bundesregierung sein wird, da es eines grundlegenden Wandels in der Gesetzesarbeit bedarf, der mit entsprechenden Maßnahmen und Instrumenten unterstützt und langfristig verstetigt werden soll.

2. Etablierung GovLabDE

Ziel des Projektes:
Ziel ist die Einrichtung und Verstetigung einer ressortübergreifenden Labor-Plattform „GovLabDE“ für die Zusammenarbeit bei hochkomplexen ressortübergreifenden Projekten, die Infrastrukturen und Ressourcen ebenso wie Methoden und Fachexpertise bündelt Die Plattform soll in Umsetzung des KoaV als Kooperationsforum dienen, das die Zusammenarbeit von Bundesressorts schneller, einfacher und erfolgreicher gestaltet. Die dafür notwendigen Fachkompetenzen, -ressourcen und Infrastrukturen werden durch das BMI sowie auf Basis bestehender Rahmenverträge des BMI gestellt und durch GovLabDE für alle Bundesministerien strukturiert und gebündelt.

Projektstatus:
Projekt zurückgestellt

Aktueller Umsetzungsstand:
Nach der der erfolgreichen Initiierung des Projekts Anfang 2023 und dem gleichzeitigen Start der Website konnte GovLabDE als Austausch- und Kooperationsplattform allen Ressorts zur Nutzung freigegeben werden.
Insgesamt wurden bisher 20 Projekte erfolgreich abgeschlossen. Der Mehrwert von GovLabDE wurde mit der schnell verfügbaren Kollaborationssoftware, Räumen und methodischer Unterstützung gegeben. Besonders hervorzuheben sind die Herausarbeitung eines klaren Zielbildes und Planung in jedem der Vorhaben. Aktuell läuft noch ein Projekt. Seit Anfang 2024 ist GovLabDE aufgrund einer haushalterischen Priorisierungsentscheidung jedoch beendet.

3. Arbeitgeber-Dachmarke Bundesverwaltung

Ziel des Projektes:
Unter der Arbeitgeber-Dachmarke Bundesverwaltung werden wir die Bundesverwaltung als Arbeitgeber attraktiver auf dem Arbeitsmarkt positionieren, um High Potentials für eine Tätigkeit in Staat und Verwaltung zu gewinnen. Hierfür werden verschiedene Instrumente genutzt (Karriereseite und Werbekampagnen unter Einbindung der Ressorts).

Projekt abgeschlossen

Aktueller Umsetzungsstand:
Bereits im Jahr 2023 konnte mit dem Launch der Arbeitgeber-Dachmarke Bundesverwaltung und der dazugehörigen Karriere-Website der wesentlicher Meilenstein erreicht werden. Darüber hinaus werden seit dem Start die Social Media Kanäle der Dachmarke (Facebook, Instagram, LinkedIn) konstant bespielt. Von Mai bis Dezember 2023 konnte eine cross-mediale Kampagne durchgeführt werden, welche eine hohe Zahl potentieller Bewerberinnen und Bewerber erreichen konnte.

Auch für das Jahr 2024 ist der Weiterbetrieb der Karriereseite als Daueraufgabe gesichert. Zum Mai 2024 erfolgte die Einbettung weiterer technischer Features:

  • Blog- und News-Sektion
  • Kartenansicht der Bundesbehörden
  • Karriere-Navigator (spielerisches Quiz mit anschließendem Vorschlag passender Stellen)
  • SEO-Optimierte „Stellen nach Städten“ Ansicht
  • Gegenseitige Verlinkung Bundesportal / Karriereseite

Mit der Blog Sektion werden die Bundesbehörden noch stärker in den Auftritt eingebunden. Dort haben sie die Möglichkeit sich über die bereits bestehenden Behördenprofile hinaus als Arbeitgeber zu präsentieren. Planmäßig werden auch im Jahr 2024 weitere digitale Werbekampagnen für den Bund als Arbeitgeber durchgeführt.

4. KI-gestützte Ende-zu-Ende-Plattform zur Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung

Ziel des Projektes:
Der Bundeskanzler und die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder haben auf ihrer Sitzung am 6. November 2023 einen „Pakt für Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung“ vereinbart. Er soll zur Verschlankung von Verfahren führen, indem das Recht modernisiert sowie Prüfschritte in Genehmigungsverfahren reduziert und standardisiert werden. Hierfür sieht der Pakt auch die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren mithilfe von Digitalisierung vor.
Die Bundesregierung plant in diesem Sinne die Entwicklung einer KI-getriebenen Ende-zu-Ende-Plattform zur Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung zunächst zum Wasserstoffhochlauf. Für die Realisierung dieses Projekts wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz eine Ressortvereinbarung mit dem Bundesministerium des Inneren und für Heimat als zuständigem Ressort für die Digitalisierung der Verwaltung geschlossen. Das Vorhaben soll in einem ersten Schritt die Antrags- und Genehmigungsverfahren im Zusammenhang mit der Etablierung des Wasserstoffkernnetzes in Deutschland vollständig digitalisieren und dabei maßgebliche Beschleunigungseffekte durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz erzielen. Ziel ist es, effizientere und transparentere Verfahren zu etablieren, die sowohl den Anforderungen der Energiewende als auch den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht werden.
Geplant ist der Aufbau einer Ende-zu-Ende-Plattform, die nutzerzentriert, hoch skalierbar, Open Source basiert sowie Cloud- und EfA-fähig hergestellt werden und in allen automationsfähigen Prozessschritten mit Modulen der Automation und intelligenten Entscheidungsunterstützung (mittels KI) ausgestattet sein soll. Eine Ergänzung und Erweiterung der Plattform um weitere Antrags- und Genehmigungsverfahren sowie -strecken soll möglich sein.

Projektstatus grün

Aktueller Umsetzungsstand:
Nach dem Beschluss des Bundeskabinetts zum Projekt als Bestandteil der Eckpunkte des REPowerEU Kapitels des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans vom 24. April 2024 wurde das Vorhaben vollständig projektiert und sind die Projektarbeiten gestartet.

5. Einen GovTech-Campus im Bund und bei Ländern zur Einbindung von Startups aufbauen

Ziel des Projektes:
Mit dem GovTech Campus wurde gemeinsam von Bund (vertreten durch das BMI), den Ländern, sowie Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im Jahr 2021 eine Struktur initiiert, um eine engere Zusammenarbeit mit der innovativen Startup-Szene und der engagierten Zivilgesellschaft sowie eine Kultur des Voneinander-Lernens zu befördern. Die Vision ist es, den GovTech Campus zu einem international beachteten Zentrum für GovTech-Startups sowie zum Bindeglied und Experimentierraum zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auszubauen. Die Ziele der Maßnahme des Aufbauprojektes sind:

  • Platzierung von zwei Förderprojekten pro Jahr beginnend ab 2022
  • Sicherung der weiteren Finanzierung ab 2024
  • Einbindung der Bundesländer in den Trägerverein des „GovTech Campus“

Projektstatus:
Projekt abgeschlossen

Aktueller Umsetzungsstand:
Der GovTech Campus ist enorm gewachsen und erfreut sich großer Nachfrage. Insgesamt hat der Verein über 80 Mitglieder und steht finanziell auf stabilen Beinen. Seit 2024 ist die Inhousefähigkeit gegeben und es steigt das Projektaufkommen aus der öffentlichen Verwaltung. Der GovTech Campus hat sich als Institution etabliert für die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung.
Auch die internationale Aufmerksamkeit ist so stark gestiegen, dass im September 2024 ein Ableger des GovTech Campus, in Kooperation mit dem Land Berlin und dem World Economic Forum (WEF), gegründet wird. Dieser Ableger wird sich speziell um die internationalen Kontakte kümmern.

6. Dienstekonsolidierung Bund

Ziel des Projektes:
Die Bundesregierung hat mit dem Kabinettsbeschluss vom 20.05.2015 das Grobkonzept zur IT-Konsolidierung Bund beschlossen. Der Handlungsstrang Gemeinsame IT des Bundes, jetzt Dienstekonsolidierung, wurde als Teilprojekt 6 des Projektes IT-Konsolidierung Bund aufgesetzt. Ziel ist die Konsolidierung und Harmonisierung der gemeinsamen IT-Anwendungen des Bundes bis Ende 2025 (Basis-, Querschnitts- und Infrastrukturdienste (BQI)). Infolge sukzessiver Ausweitungen umfasst der Projektumfang nun neben Entwicklung und Bereitstellung auch Roll-out und Schulungen in den Bundesbehörden für bis zu 40 IT-Maßnahmen.

Projektstatus gelb

Aktueller Umsetzungsstand:
Insgesamt sind bereits 20 der 40 Maßnahmen abgeschlossen oder in mindestens einer ersten Version flächendeckend für alle Bundesbehörden nutzbar, zudem befinden sich zehn Maßnahmen derzeit im Roll-out.
Zahlreiche Projekte wie z.B. die E-Akte als Herzstück der Verwaltungsdigitalisierung, das Nutzerkonto Bund, das Verwaltungsportal, die eRechnung wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Durch die E-Akte konnte inzwischen auch die letzte Bundesbehörde mit einem elektronischen Vorgangssystem ausgestattet werden. Daneben wurden z.B. mit der Bundescloud und dem Bundesclient als modernem, sicheren und flexiblen Arbeitsplatz auch nachhaltige Infrastrukturen geschaffen. Der Roll-out des Bundesclients ist gestartet und wird in den kommenden Jahren den Bundesbehörden im Nachgang zu den Behördenprojekten der Betriebskonsolidierung bereitgestellt. U.a. im Rahmen des Content Management Systems „GSB“ (Government Site Builder) oder der E-Gesetzgebung wird der Open Source Ansatz erfolgreich umgesetzt. Ein für die Bundesverwaltung zentraler Scan-Dienst (E-Scannen) wird aktuell im ITZBund aufgebaut.
Die E-Gesetzgebung stellt das Gesetzgebungsverfahren des Bundes auf die moderne medienbruchfreie technologische Basis um, in dem eine Gesetzgebungsplattform für die Bundesregierung bis Ende 2024 in der ersten Ausbaustufe entwickelt wird. Parallel wird der Deutsche Bundestag und der Bundesrat in die E-Gesetzgebung eingebunden. Die Maßnahme bietet im Sinne einer Ende-zu-Ende-Digitalisierung Schnittstellen zu den Maßnahmen Parlaments- und Kabinettsmappe (PKP) sowie E-Verkündung. Zudem wird die Maßnahme Social Intranet des Bundes (SIB) mit ihrem Fokus auf die Bereitstellung von Tools für eine sichere, innovative und behördenübergreifende Kollaboration 2024 planmäßig abgeschlossen.
Spätestens seit 2022 ist ein Großteil der Maßnahmen in der – personal- und kostenintensiven – Entwicklungs- oder Rolloutphase angekommen. Der Fokus bei der bis Ende 2025 abzuschließenden Dienstekonsolidierung (DK) liegt in den letzten zwei Jahren nun auf spürbaren Digitalisierungserfolgen für die Bundesbehörden. Ab 2026 sollen die Maßnahmen der Gemeinsamen IT des Bundes über die Nachfragemanagement-Organisation (NMO) abgebildet werden, für die eine Finanzierung sichergestellt werden muss.

7. Digitalisierung und Nachhaltigkeit der öffentlichen (IT-)Beschaffung

-Ziel des Projektes:
Ziel ist es die Praxis der vergaberechtlichen Beratung und Umsetzung von Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung dauerhaft zu stärken und bundesweite Standards für den nachhaltigen öffentlichen Einkauf, wozu auch die IT-Beschaffung gehört, zu etablieren. Übergeordnetes Ziel der Bundesregierung ist es „die öffentliche Beschaffung und Vergabe wirtschaftlich, sozial, ökologisch und innovativ auszurichten“ (Koalitionsvertrag) und damit auch die Nachhaltigkeit in der Digitalisierung zu stärken. Das Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit (MP NH) – Weiterentwicklung 2021 hat z.B. für die Beschaffung von IT diverse Anforderungen konkretisiert, die zu berücksichtigen sind. Auf Grundlage des MP NH wurde im Sommer 2022 der Interministerielle Ausschuss für nachhaltige öffentliche Beschaffung (IMA nöB) etabliert, in dem die Ressorts gemeinsam Maßstäbe für eine einheitliche öffentliche Beschaffung etablieren. BMI und BMWK haben im IMA den Vorsitz inne. Dem Beschaffungsamt des BMI (BeschA) mit seiner Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) kommt, als größtem zivilem Beschaffer des Bundes, eine wichtige Rolle bei der Etablierung der dafür erforderlichen Voraussetzungen zu.

Projektstatus grün

Aktueller Umsetzungsstand:
Für den IMA nöB wurde beim BMI eine Geschäftsstelle eingerichtet. Alle dazugehörigen Funktionen sind mittlerweile personell besetzt. In derzeit sieben Unterarbeitsgruppen (UAG) des IMA nöB werden verschiedene Themen zur Fortentwicklung von Standardprozessen in der nachhaltigen Beschaffung bearbeitet und dazugehörige Arbeitshilfen entwickelt. Der IMA nöB hat zudem ein Stakeholderkonzept verabschiedet, mit den Akteuren aus Ländern, Kommunen, der Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft in die Arbeit des IMA nöB eingebunden werden sollen. Bis 2025 soll dafür ein entsprechendes Stakeholdernetzwerk mit regelmäßigen Austauschformaten etabliert werden.
Weiteres Ziel ist die Etablierung einer bundeseinheitlichen Praxis der nachhaltigen öffentlichen Beschaffung, auch in der öffentlichen IT-Beschaffung. Zu diesem Zweck ist geplant, die vom IMA nöB entwickelten Standards und Arbeitshilfen für die Bundesebene auch den Verwaltungen auf Landes- und kommunaler Ebene zur Verfügung zu stellen.
Die KNB, als zentrale Beratungs- und Informationsstelle für die Bundesverwaltung und zur Unterstützung der Länder und Kommunen bei der nachhaltigen öffentlichen Beschaffung, wird kontinuierlich weiter ausgebaut. Hierzu zählen u.a. die Weiterentwicklung der Webplattform sowie der Ausbau des Beratungs- und Schulungsangebotes. Mit Unterzeichnung der gemeinsamen Bund-Länder-Fortbildungsinitiative ist 2023 eine neue Geschäftsstelle bei der KNB entstanden, die seitdem kontinuierlich aufgebaut wird. In einem Train-the-Trainer-Konzept sollen Landestrainer durch diese Geschäftsstelle geschult werden, um einheitliche Nachhaltigkeitsstandards – auch im IT-Bereich – in der Beschaffung zu etablieren. Des Weiteren wird das KdB zu einer kunden- und nutzerorientierten und für die elektronische Vergabe modernisierten Plattform weiterentwickelt.

8. Formulierungshilfe zur Änderung des Lobbyregistergesetzes

Ziel des Projektes:
Der Koalitionsvertrag sieht vor, dass das am 1. Januar 2022 in Kraft getretene Lobbyregistergesetz (LobbyRG) weiter nachgeschärft wird, Kontakte zu Ministerien ab Referentenebene einbezogen werden und der Kreis der eintragungspflichtigen Interessenvertretungen grundrechtsschonend und differenziert erweitert wird.

Projektstatus:
Projekt abgeschlossen

Aktueller Umsetzungsstand:
Am 19. Oktober 2023 fand die 2./3. Lesung im Bundestag und der Beschluss zur Gesetzesänderung statt. Am 24. November 2023 wurde die Änderung des Lobbyregistergesetzes im Bundesrat gebilligt. Das Änderungsgesetz wurde im Bundesanzeiger verkündet und trat zum 01. März 2024 in Kraft.

Wesentliche Inhalte der Gesetzesänderung:
Mit den Änderungen wurde u.a. der Kreis der eintragungspflichtigen Interessenvertretungen maßvoll erweitert, indem die Schwelle für die Eintragungspflicht gesenkt wurde. Zudem müssen aussagekräftigere Angaben zum Ziel der Interessenvertretung und den Finanzquellen gemacht werden. Mehr Transparenz ist auch für Interessenvertretung im Auftrag und zum Wechsel von Mandats- und Amtsträgern in Tätigkeiten der Interessenvertretung („Drehtüreffekt“) vorgesehen.

9. Trainingszentrum für digitale Transformation in der Digitalakademie Bund

Ziel des Projektes:
Ziel des Projektes ist die Erstellung von Trainingsprogrammen zur digitalen Transformation für Projekt- und Führungsverantwortliche, die in ihren Behörden digitale Transformation mitgestalten. Ziel des modularen Trainingsprogramms ist es, eine methodische Qualifizierung zur besseren Steuerung von digitalen Veränderungs- und Organisationsprozessen in den Behörden anzubieten. Zudem soll die Vernetzung zur Förderung kollegialer Beziehungen gestärkt werden, um das Silodenken der Ressorts zu überwinden.

Projektstatus:
Projekt zurückgestellt

Aktueller Umsetzungsstand:
Ein Grobkonzept des zu pilotierenden Trainingsprogramms wurde erarbeitet und dem Expertenrat der Digitalakademie Bund vorgestellt und reflektiert. Zu Gunsten der Iterationen des Konzepts der #Transformationspaten für Digitalisierung wird die weitere Konzeption des Trainingsprogramms, bei dem eine enge Verknüpfung von Mitarbeitenden und Vorgesetzten geplant ist, zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

10. Weiterer Auf- und Ausbau der Digitalakademie Bund

Ziel des Projektes:
Die Digitalakademie Bund bündelt Fortbildungsangebote und -aktivitäten mit Digitalisierungsbezug zur Unterstützung der digitalen Transformation innerhalb der Bundesverwaltung. Mit Fortbildungsangeboten unter anderem zu Führung, New Work und Change wird der Veränderungsprozess und Kulturwandel in den Behörden unterstützt. Mit dem Ziel des weiteren Auf- und Ausbaus der Digitalakademie Bund soll die Basis für ein behördenübergreifendes Lernen und Vernetzen gelegt werden, durch die behörden- und ebenenübergreifende Kooperation unter Einschluss von Ländern und Kommunen im Themenbereich Digitalisierung ermöglicht wird.

Projektstatus:
Projekt abgeschlossen

Aktueller Umsetzungsstand:
Im Rahmen des Projekts wurden seit 2022 mehrere Vorhaben realisiert, die den organisatorischen und inhaltlichen Aufbau der Digitalakademie Bund als Lern- und Vernetzungsinstitut der Bundesverwaltung untermauern: Im Jahr 2022 hat die Digitalakademie Bund für fünf Monate die Koordinierung der Geschäftsstelle des NExT e.V. übernommen. Mit der Eröffnung der neuen Lernwelt am GovTech Campus wurde eine weitere Lern-, Austausch- und Begegnungsstätte geschaffen, zudem wurde ein Seminarraum in der BMI Liegenschaft Englische Straße eröffnet. Ziel für das kommende Jahr ist, einen weiteren Lernraum in der Englischen Straße zu eröffnen, um somit langfristig eine über das Projekt im engeren Sinne hinausgehende Skalierung mittels eines konsolidierten Lernortes zu schaffen.
Nach seiner Konstituierung hat der Expertenrat der Digitalakademie Bund als Kontrollinstanz und weiterer Impulsgeber seine Arbeit aufgenommen. Ein Konzept zum Stakeholdermanagement für die Digitalakademie Bund setzt den Rahmen für den weiteren Ausbau. Als neues Format fand im Februar 2024 das erste #BerlinerKamingespräch - Digitalisierung, Transformation und Kulturwandel, organisiert von der Digitalakademie Bund der Bundesakademie, statt, bei dem Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Forschung Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung, Transformation und des Kulturwandels im öffentlichen Dienst diskutierten. An das Format soll zum Ende des Jahres 2024 angeknüpft werden. Des Weiteren wird das Seminar- und Webinarangebot der Digitalakademie Bund fortlaufend evaluiert und bei Bedarf Anpassungen vorgenommen. Um die Angebote weiter zu skalieren wird die Erstellung von Webbased Trainings erprobt.

11. Konzeption und Pilotierung der Fortbildungsprogramme #digital journey und #Transformationspaten

Ziel des Projektes:
Die #digitaljourney soll oberste Führungskräfte aus dem Bereich der öffentlichen Verwaltung an drei unterschiedlichen Lernorten in Deutschland zusammenbringen. Ziel ist es die behördenübergreifende Vernetzung zu fördern und für das Thema digitale Transformation zu sensibilisieren. Das Qualifizierungsprogramm setzt sich dafür ein, die Verantwortlichkeit und Anpassungsfähigkeit der an der digitalen Transformation Beteiligten zu stärken. Durch die #digitaljourney werden den Teilnehmenden das erforderliche Wissen, die nötigen Fähigkeiten und die richtigen Netzwerke vermittelt, um Veränderungen nicht nur in ihrer eigenen Führungsrolle, sondern auch in der Gesellschaft herbeizuführen. Die #digitaljourney soll Führungspersonen bei der Durchführung von Transformationsprozessen unterstützen und präsentiert Lösungen für digitale Herausforderungen. Teilnehmende erhalten dadurch das Wissen, die Fähigkeiten und die relevanten Kontakte, um Veränderungen erfolgreich zu lenken.

Das #Transformationspaten-Programm soll Mitarbeitende in Methoden schulen, Transformationsmaßnahmen zu initiieren, zu begleiten und erfolgreich abzuschließen, um sodann als Multiplikatoren in ihren Behörden agieren zu können. Die Teilnehmenden werden dabei sowohl in Teams an eigenen Maßnahmen als auch eigenständig arbeiten. Weiteres Ziel ist die Vernetzung über Behördengrenzen hinweg.

Projekt abgeschlossen

Aktueller Umsetzungsstand:
Die Pilotierung der #digitaljourney erfolgte in den Jahren 2022 und 2023 in vier Stationen. Das Konzept wurde nach jeder Reise ausgewertet und angepasst. Im August 2023 wurde die Pilotreise mit Hilfe einer Lernwirksamkeitsmessung evaluiert. Aktuell wird ein Konzept zur "Open Source" Verwendung auf der Internetseite der Digitalakademie Bund erarbeitet und die Vorbereitung zur Begleitung eines Nachnutzungspiloten wurden aufgenommen. Die #digitaljourney wird als integraler Bestandteil des Angebots der Digitalakademie Bund in das Produktportfolio aufgenommen. Nächster Entwicklungsschritt ist der Aufbau eines Alumni-Netzwerks aller Teilnehmenden der #digitaljourney, um auch über den Zeitrahmen des Qualifizierungsformats hinaus den regelmäßigen behördenübergreifenden Austausch zu ermöglichen

Bei der Abschlussveranstaltung der #digitaljourney wurde zudem ein Konzept für das Qualifizierungsformat "#Transformationspaten für Digitalisierung" vorgestellt. Neben der Kommunikation der Maßnahme in den Behörden konnte die Implementierung der Lerninhalte auf einer digitalen Plattform gestartet werden. Im April 2024 wurde die erste Pilotprogramm mit Transformationspaten aus 13 Behörden erfolgreich abgeschlossen. Für die kommenden Jahre ist – vorbehaltlich der Haushaltsmittel – eine partielle Externalisierung und Verstetigung des neuen Qualifizierungsformats angestrebt um durch den Einsatz externer Dozierender schneller mehr Teilnehmende als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ihren Behörden zu qualifizieren.